Themen & Zielsetzungen

 

Psychotherapie

Die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland zeigt - im Vergleich zur Behandlung körperlicher Erkrankungen - viele Hürden auf, die es Menschen mit einer psychischen Erkrankung schwer machen, fundierte und zeitnahe Hilfe zu erlangen. Dieser Zustand muss sich dringend für Kinder, Jugendliche und Erwachsene verändern! In den vergangenen Wochen und Monaten ist dazu die Iniitative #Therapieplätzejetzt vielen Akteur:Innen bekannt geworden.

Therapieplätzejetzt ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss vieler Akteur:Innen im Gesundheitswesen, die sich für eine bedarfsgerechte psychotherapeutische Versorgung einsetzen. Initiiert wurde Sie durch Leah, Diana und Rikje. Weitere Informationen findet Ihr hier: https://bpsg-ev.de/therapieplaetze-jetzt/

Versorgung komplexer Traumafolgen

Zu der Versorgung psychischer Erkrankungen gehören u.a. auch zielgruppenspezifische Ansätze. Darunter zählen Menschen, die unter komplexen Traumafolgen leiden.

Unter einer komplexen Traumafolgeerkrankungen subsummiert man die Auswirkungen erheblicher früher körperlicher, psychischer, physischer, digitaler und/oder sexualisierter Gewalt. Diagnostisch wird dies aktuell primär meist unter den Erkrankungen der komplex posttraumatischen Belastungsstörung oder der Dissoziativen Identitätsstörung codiert. Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass auch weitere Diagnosen zur Codierung einer komplexen Traumafolge möglich sind.

Diese Patientengruppe wird derzeit leider in der Versorgung nicht ausreichend berücksichtigt. Dazu gehören aktuell drei Haupt - Problemfelder.

    1. Fehlende sowie langfristig angelegte Therapie (orientiert an der Notwendigkeit, also der medizinischen Indikation) für Betroffene.
    2. Zugang zu ausgebildeten Traumatherapeut:Innen.
    3. Fehlende Genehmigungen über das Soziale Entschädigungsrecht/ Opferentschädigungsgesetz.

Natürlich sind aber auch weitere Themenfelder im Rahmen der psychosozialen Versorgung unzureichend ausgebildet, so dass wir auf der Homepage lediglich einen kleinen EInblick geben können. Ein ganz klares Ziel besteht darin, Menschen die es dringend benötigen, entsprechende Hilfestellungen geben zu können, so lange sie es benötigen! Wir selbst sprechen nicht über die Personen, sondern beziehen sie - als Fachexpert:Innen - in unsere Arbeit mit ein.

Betroffene von organisierter und ritueller Gewalt

Ein weiteres Themenfeld, was leider noch viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält, ist der Themenschwerpunkt organisierter und ritueller Gewalt. Hier liegt unser Fokus ganz klar darin, die Politik für dieses Thema zu sensibilisieren, um entsprechende Hilfen für Betroffene (und damit auch Haushaltsgelder) mobilisieren zu können. Wir fügen für Euch einen kleinen Auszug zu diesem Thema an:

Was ist rituelle Gewalt?

Ritualisierte Gewalt definiert Thorsten Becker als „ein ideologisch motiviertes Verbrechen“. Es stellt eine Form der Gewalt dar, die den Missbrauch von Kindern, Heranwachsenden und Erwachsenen intendiert, um Opfer zu traumatisieren. Diese Gewalt besteht aus physischer, sexueller oder psychologischer Gewaltanwendung; die Gewalttaten sind geplant und werden systematisch in rituellem Kontext, d.h. in Zeremonien, angewandt. Opfer werden bedroht, absichtlich gequält, terrorisiert und mit ideologisch-spirituellen oder religiösen Glaubenssätzen indoktriniert. Rituelle Gewalt erstreckt sich in der Regel über einen langen Zeitraum. (...)

Das beabsichtigte Ergebnis ritualisierten Gewalt ist das Entstehen von Menschen, die außerhalb des Kultes keine eigene Lebensperspektive mehr haben, die absolut manipulierbar und hörig sind – dies geschieht am leichtesten, in dem man eine dissoziative Aufspaltung erzwingt. (Quelle: https://traumainstitutmainz.de/gegen-rituelle-gewalt )

Was braucht es für (politische) Interventionen?

(!) Wir halten es für erforderlich, den Fokus auf die Betroffenen und den damit verbundenen Hilfsbedarf in den Vordergrund der Aufmerksamkeit politischen Handelns zu stellen. Dazu zählen unterschiedliche Inhalte - angefangen von der Aufklärungsarbeit/Wissensvermittlung über Forschung bis hin zu fundierten (psycho - sozialen) Hilfen auf unterschiedlichen Ebenen. All dies muss in politische Diskurse Anklang finden, damit entsprechende Gelder im Haushalt mobilisiert werden können!

Der BPSG e.V. möchte im Sinne der Menschen, die erhebliches Leid erfahren mussten, das Thema in die Aufmerksamkeit politisches Handeln rücken.

 

 

 

 

Suchttherapie

Die Psychotherapierichtlinie stellt leider für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung eine große Barriere dar. Dies führt insbesondere in der ambulanten Versorgung dazu, dass viele betroffene Menschen keine ambulante Psychotherapie auf Grund Ihrer Abhängigkeitserkrankung erhalten. Viele Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung leiden übrigens zusätzlich unter einer komplexen Traumafolgeerkrankung.

Wir setzen uns maßgeblich dafür ein, dass eine Abstinenz (gem. der wissenschaftlichen Grundlagen) das Ziel (und nicht die Vorraussetzung) einer ambulanten Behandlung darstellen sollte und Zugang zur ambulanten Behandlung bedarfsgerecht ermöglicht wird.

Daneben setzen wir uns dafür ein, dass neben den bestehendem Hilfesystem aus Ärzt:innen und Psycholog:Innen auch Suchttherapeut:Innen abhängigkeitserkrankte Menschen ambulant behandeln dürfen.

 

 

 

 

 

Gesundheitsförderung

Neben den bereits aufgezeigten Themen und Bereichen liegt uns auch die allgemeine Gesundheitsförderung und Sensibilisierung am Herzen. Viele Betroffene berichten von unwissenden gesellschaftlichen Erfahrungswerten, die zu einer Verletzung (Entwertung, Bagatellisierung o.ä.) führten. Durch eine entsprechende Wissensvermittlung würde sich dies sicherlich verringern und so mehr Verständnis und Hilfe ermöglichen. Auch dafür setzen wir uns ein.

Dein Anliegen

Liegt Dir ein Thema besonders am Herzen? Dann schau gerne unter den folgenden

Reiter und kontaktiere uns: https://bpsg-ev.de/ihr-anliegen/

 

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