OEG / SER

SGB XIV Anerkennung, Teilhabeförderung und soziale Entschädigung bei komplexen Traumafolgen

Anspruchslücken beheben, Hilfen für komplex traumatisierte Menschen mit belastenden Kindheitsereignissen ermöglichen

Hier vorab ein paar Daten:

  • Seit der Jahrtausendwende ist tendenziell eine Verschlechterung der Bewilligung von OEG – Anträge zu verzeichnen (Fegert, 2019). Ca. die Hälfte aller OEG – Anträge werden seither abgelehnt.
  • Auch die Daten vom Weißen Ring in Ihrem OEG - Report belegen dies. Sie zeigen zusätzlich, dass fast jeder zweite Antrag auf Unterstützung nach dem Opferentschädigungsgesetzt von den Ämtern im Jahr 2021 (46,6%) abgelehnt wurde.
  • Gewalttaten in früher Kindheit können erhebliche Folgen, zunächst auf die Entwicklung von Kindern und bis ins Erwachsenenalter nach sich ziehen. Diese Folgen können seelische und körperliche Folgen sein (Felitti et al. 1998; Witt et al. 2019).
  • Die S – 3 – Leitlinie PTSD beschreibt dazu, dass solche Erkrankungsbilder durch komplizierte Symptommuster gekennzeichnet sind und in der Regel einen höheren Hilfebedarf nach sich ziehen. Viele der Kinder und später Erwachsene, die in frühen Jahren erheblicher Gewalt ausgesetzt waren, haben so gut wie keine Chance, ihren Anspruch auf Hilfe nach dem Opferentschädigungsgesetzt geltend zu machen.
  • Anträge nach dem OEG ziehen sich zum Teil über Jahre, damit einhergehend oft hoch belastende und z.T retraumatisierende Verfahren, die die Betroffenen in ihrer Lebensqualität weiter beeinträchtigen. Betroffene berichten zum Teil von jahrelangen Verfahren (über 3 - 5- 7-10 Jahre).
"Schluss mit der historisch gewachsenen epistemischen testimonialen Ungerechtigkeit (Haltung generell an den Belastungen der Betroffenen und ihrer Kausalität zu zweifeln) im sozialen Entschädigungsrecht." (vgl. Fegert 2022)

Mit der Reform des Sozialen Entschädigungsrechts und der Einführung des SGB XIV wollte der Gesetzgeber einen individuellen Ausgleich für die Folgen erlittener Gewalt (vor denen der Staat nicht schützen konnte) gewährleisten. In diesem Überblick möchten wir mit unterschiedlichen Fachexperten:Innen und Fachgesellschaften die wichtigsten Inhalte für die Zielgruppe komplex traumatisierter Menschen fokussieren und darüber der Problemlage diesen Personenkreises Rechnung zu tragen. Die Reform bildet bei dieser Zielgruppe bedauerlicherweise nicht die Hilfestellungen ab, die dringend benötigt werden, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die unter den Folgen erheblicher, früher und langwieriger Gewalterfahrung leiden müssen, gerecht zu werden. Wir appelieren an die Politik, die wichtigen beschlossenen Verbesserungen im SGB XIV tatsächlich umzusetzen.

Mehr können Sie hier in unserem Positionspapier lesen, welches von vielen Unterstützer:Innen befürwortet wird!

Download: OEGSERNeu05092023

 

 

Anerkennung OEG Positionspapier (PDF)

(!) Wenn auch Sie mit Ihrem Logo unterstützen möchten, dann kontaktieren Sie uns gerne unter terbalk@bpsg-ev.de mit einem 2-Zeiler, in dem Sie bestätigen, dass wir das Logo verwenden dürfen und mit einer kurzen Vorstellung, sofern wir uns noch nicht kennen! =)

SGB XIV Anerkennung, Teilhabeförderung und soziale Entschädigung bei komplexen Traumafolgen

Anspruchslücken beheben, Hilfen für komplex traumatisierte Menschen mit belastenden Kindheitsereignissen ermöglichen

Hier vorab ein paar Daten:

  • Seit der Jahrtausendwende ist tendenziell eine Verschlechterung der Bewilligung von OEG – Anträge zu verzeichnen (Fegert, 2019). Ca. die Hälfte aller OEG – Anträge werden seither abgelehnt.
  • Auch die Daten vom Weißen Ring in Ihrem OEG - Report belegen dies. Sie zeigen zusätzlich, dass fast jeder zweite Antrag auf Unterstützung nach dem Opferentschädigungsgesetzt von den Ämtern im Jahr 2021 (46,6%) abgelehnt wurde.
  • Gewalttaten in früher Kindheit können erhebliche Folgen, zunächst auf die Entwicklung von Kindern und bis ins Erwachsenenalter nach sich ziehen. Diese Folgen können seelische und körperliche Folgen sein (Felitti et al. 1998; Witt et al. 2019).
  • Die S – 3 – Leitlinie PTSD beschreibt dazu, dass solche Erkrankungsbilder durch komplizierte Symptommuster gekennzeichnet sind und in der Regel einen höheren Hilfebedarf nach sich ziehen. Viele der Kinder und später Erwachsene, die in frühen Jahren erheblicher Gewalt ausgesetzt waren, haben so gut wie keine Chance, ihren Anspruch auf Hilfe nach dem Opferentschädigungsgesetzt geltend zu machen.
  • Anträge nach dem OEG ziehen sich zum Teil über Jahre, damit einhergehend oft hoch belastende und z.T retraumatisierende Verfahren, die die Betroffenen in ihrer Lebensqualität weiter beeinträchtigen. Betroffene berichten zum Teil von jahrelangen Verfahren (über 3 - 5- 7-10 Jahre).
"Schluss mit der historisch gewachsenen epistemischen testimonialen Ungerechtigkeit (Haltung generell an den Belastungen der Betroffenen und ihrer Kausalität zu zweifeln) im sozialen Entschädigungsrecht." (vgl. Fegert 2022)

Mit der Reform des Sozialen Entschädigungsrechts und der Einführung des SGB XIV wollte der Gesetzgeber einen individuellen Ausgleich für die Folgen erlittener Gewalt (vor denen der Staat nicht schützen konnte) gewährleisten. In diesem Überblick möchten wir mit unterschiedlichen Fachexperten:Innen und Fachgesellschaften die wichtigsten Inhalte für die Zielgruppe komplex traumatisierter Menschen fokussieren und darüber der Problemlage diesen Personenkreises Rechnung zu tragen. Die Reform bildet bei dieser Zielgruppe bedauerlicherweise nicht die Hilfestellungen ab, die dringend benötigt werden, um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die unter den Folgen erheblicher, früher und langwieriger Gewalterfahrung leiden müssen, gerecht zu werden. Wir appelieren an die Politik, die wichtigen beschlossenen Verbesserungen im SGB XIV tatsächlich umzusetzen.

Mehr können Sie hier in unserem Positionspapier lesen, welches von vielen Unterstützer:Innen befürwortet wird!

SGBXIVAnerkennungOEGPositionspapier_23022023

 

 

 

 

 

 

(!) Wenn auch Sie mit Ihrem Logo unterstützen möchten, dann kontaktieren Sie uns gerne unter terbalk@bpsg-ev.de mit einem 2-Zeiler, in dem Sie bestätigen, dass wir das Logo verwenden dürfen und mit einer kurzen Vorstellung, sofern wir uns noch nicht kennen! =)

 

 

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